der „Feinitz“ ist Teil
des „Schutzbereich Himbergen“ im ifa-Projekt „Feuchtgebiete
Wendland“ |
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Bis
zum Ende des 19. Jahrhunderts war der Flachsanbau in der Lüneburger Heide von
erheblicher Bedeutung und reichte mancher-orts sogar noch bis in das 20.
Jahrhundert hinein. Noch heute sind Spuren der ursprünglichen Wirtschaftsform erkennbar. Flachs, auch Lein genannt, ist eine uralte
Kulturpflanze. Seit der Steinzeit liefert sie sowohl Speise- und
Konservierungsöle als auch Fasern für die Herstellung von Flachs-garn. Als
Garnlieferantin wurde die Pflanze allerdings von der Baumwolle verdrängt und
spielt diesbezüglich keine Rolle mehr. |
Der „Feinitz“ ist eine ehemalige Flachsrotte. In
unmittelbarer Nähe des „Röbbelbaches“ wurde vor langer Zeit eine Grube
ausgehoben, die im Bedarfsfall vom Bach her mit frischem Wasser versorgt
wurde. Der Flachs wurde nach der Ernte ins Wasser gelegt und nach einer Zeit
der Rottung auf den angrenzenden schmalen Wiesenstreifen zur Trocknung
aus-gelegt. Ausgewaschene Bestandteile entsorgte man dann einfach in den Röbbelbach. Eine, für die im Bach lebenden Organismen, eher unangenehme Prozedur. >>> Die Nutzung war
natürlich genau geregelt. Jeder Hof besaß einen Anteil und noch heute sind im
Falle des „Feinitz“ die ursprünglichen
Eigentumsverhältnisse sowohl den schwach sichtbaren Bodenstrukturen wie auch dem Grundbuch zu entnehmen. |
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Der „Feinitz“ steht in Verbindung mit
anderen geschützten, institutseigenen Biotopen wie z.B. Ziegelei, Kampen, Kälberwiese, Rübenwiese, Grundbag,
Gräbendahl, Sask, Klockenkuhle oder Almstorfer Moor und stellt so ein
wichtiges Trittsteinelement von hoher ökologischer Qualität dar. Ein Teil des „Feinitz“ konnte 1994 vom Institut
gekauft werden. Als Institutseigentum und ausgewiesen als besonders
geschützter Biotop ist diesem Landschaftselement heute größtmögliche
Sicherheit gegeben. Es ist Lebensraum bzw. Teillebensraum für zahllose
bedrohte Insekten-, Amphibien-, Fledermaus- und Vogelarten. Besonders hervorzuheben ist das Vorkommen des
Kranich, der vor Jahren die benachbarte Ziegelei
als Brutrevier ausgewählt hat und hier, wie auch auf der Rübenwiese, ungestört auf Nahrungssuche geht.
Gleiches gilt für die Waldschnepfe wie auch für die Wasserralle, deren
charakteristische Rufe im Frühling, durch das Unken-Laubfroschkonzert
hindurch, zu hören sind. Und während der sommerlichen Abendstunden kann
hier, neben dem Abendsegler oder der Breitflügelfledermaus auch die
Wasserfledermaus beobachtet werden. Die Fläche erfährt keine landwirtschaftliche
Nutzung mehr. Es finden allenfalls gelegentliche Mahd und extensive Beweidung
statt. |
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