‚Lebenslinien’
Als ‚Lebenslinien’ bezeichnen wir
u.a.: ·
lineare Lebensräume wie
Fließgewässer, Ufer, Waldränder, Hecken, stillgelegte Eisenbahntrassen ·
biotopverbindende Landschaftselemente
zwischen einzelnen Lebensräumen oder Teillebensräumen ·
Flugrouten der Zugvögel,
Wanderfalter und Fledermäuse ·
Wanderwege der Amphibien |
Projekt: ‚Trasse Ostheide’ Das Projekt ‚Trasse Ostheide’ ist ein
geradezu klassisches Beispiel und beinhaltet die Erhaltung linearer
Landschaftsstrukturen, die Erhaltung von Saumbiotopen mit einer Gesamtlänge
von 73 km sowie die Erhaltung und Förderung der Biotopvernetzung Das institut für artenschutz hat seit 1981 seinen Sitz
im ehemaligen Bahnhof Stoetze. Im Hinblick auf die absehbare
Streckenstilllegung wurde 1986 dieses Projekt formuliert. Seit 2001 bemüht sich das institut für artenschutz um den Kauf der inzwischen
stillgelegten Eisenbahntrasse Uelzen – Dannenberg und hat hierzu der
Eigentümerin ‚Deutsche Bahn’ (DB) die erforderlichen, detaillierten Angaben
geliefert. Auch war es gelungen Sponsoren für dieses Projekt zu gewinnen. Der
seither mit zuständigen Stellen der DB (Braunschweig) geführte Dialog ist
gelinde gesagt schwierig. Vergleichbar mit dem Versuch einen Pudding an die
Wand zu nageln. Bezeichnenderweise beschränkte sich der Kontakt auf
Telefonate, die stets vom Institut ausgingen. Entsprechende Initiativen seitens
der DB gab es zu keiner Zeit, ein Interesse an der Streckenverwertung war nie erkennbar. In
den Telefonaten wurde immer wieder behauptet, der Verkauf würde erst nach der
Entwidmung der Strecke erfolgen können. Auch käme nur ein Verkauf der
gesamten Strecke von Uelzen/Elbeseitenkanal bis Dannenberg in Frage. Diese
Position wurde auch noch bei unserer letzten telefonischen Nachfrage am
4.3.2010 bekräftigt. Wie sich nun bei unseren Recherchen im Landkreis Uelzen
herausstellte, war dies falsch. Richtig ist, das bereits diverse einzelne
Streckenabschnitte verkauft wurden. Anstatt 50 Hektar an das institut für artenschutz zu verkaufen,
verhökerte man 1,5 Hektar an eine bäuerliche Gemeinschaft. Lange vor der Entwidmung der Strecke. Dies bietet weiten Raum für Vermutungen. Selbstverständlich haben wir das Projekt ‚Trasse Ostheide’ im Jahr 2001 auch der Umweltbehörde des Landkreises Uelzen vorgestellt.
Warum sich dort in der Folge niemand mehr dafür interessierte, mag in der
erschreckenden personellen Situation zu finden sein. Die Trasse ist verbindendes Element
für zahlreiche kleinere Waldgebiete und der Göhrde Die Trasse ist verbindendes Element für die
Landschaftsschutzgebiete „Göhrde“ und „Elbufer-Drawehn“ Die Trasse ist verbindendes Element für die Schutzgebiete: Naturschutzgebiet „Jastorfer See“ EU-Vogelschutzgebiet „Ostheide“ Naturschutzgebiet „Breeser Grund“ EU-Vogelschutzgebiet „Drawehn“ Naturschutzgebiet „Maujahn“ Biosphärenreservat „Niedersächsische Elbtalauen“ Naturschutzgebiet „Lucie“ |
Auszug !! aus dem Tierartenspektrum
der stillgelegten Eisenbahnstrecke Uelzen – Dannenberg. Diese Arten leben
mehrheitlich direkt in der Trasse. |
Amphibien: Erdkröte Laubfrosch Grasfrosch Teichmolch Bergmolch Kammolch
Reptilien: Zauneidechse Waldeidechse Blindschleiche Schlingnatter
Säugetiere: Baummarder Braunes Langohr Breitflügelfledermaus Dachs Fuchs Gr. Abendsegler Hermelin Igel Kl. Abendsegler Kl. Bartfledermaus Mauswiesel Steinmarder Wasserfledermaus Zwergfledermaus Vögel: Amsel Bachstelze Baumpieper Blaumeise Braunkehlchen Buchfink Buntspecht Dompfaff Dorngrasmücke Feldlerche Feldsperling Fitis Gartengrasmücke Gartenrotschwanz Gelbspötter Girlitz Goldammer Grauschnäpper Grünfink Grünspecht Hänfling Haubenlerche Hausrotschwanz Heckenbraunelle Heidelerche Kernbeißer Klappergrasmücke Kleiber Kleinspecht Kohlmeise Kuckuck Mauersegler Mehlschwalbe Misteldrossel Mönchsgrasmücke Nachtigall Neuntöter |
Vögel: Ortolan
Pirol
Rauchschwalbe Ringeltaube Schleiereule Schwanzmeise Singdrossel Star Stieglitz Sumpfmeise Sumpfrohrsänger Türkentaube Turteltaube Wacholderdrossel Waldkauz Waldohreule Weidenmeise Wendehals Wintergoldhähnchen Zaunkönig Ziegenmelker Tagaktive Falter: Admiral
Aurorafalter
Baumweißling
Bläulinge
Brauner Waldvogel
Brombeerzipfelfalter
C-Falter
Dickkopffalter
Distelfalter
Grasglucke
Großer Kohlweißling
Großer Schillerfalter
Großes Ochsenauge
Grünwidderchen
Kaisermantel
Kleiner Feuerfalter
Kleiner Fuchs
Kleiner Heufalter
Kleiner Kohlweißling
Kleiner Perlmutterfalter
Landkärtchen
Mauerfuchs
Perlgrasfalter
Postillion
Rapsweißling
Schachbrett
Schwalbenschwanz
Tagpfauenauge
Taubenschwänzchen
Trauermantel
Widderchen
Zitronenfalter
Nachtaktive
Falter: Beifußmönch Brauner
Bär Federgeistchen
Gammaeule
Grünes Blatt
Hausmutter
Messingeule
Mittlerer Weinschwärmer
Mondvogel
Purpurzünsler |
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Im Rahmen des Projektes schuf das institut für artenschutz in der Ostheide,
zwischen Ilmenau und Göhrde, ein dichtes Netz von Lebensräumen. In dieser
überaus intensiv genutzten Agrarlandschaft wurden Ackerflächen gekauft und
die unterschiedlichsten Biotope neu angelegt. |
Um die Regeneration verbliebener
Amphibienpopulationen zu fördern musste auf geringe Entfernungen zwischen den
einzelnen Biotopen geachtet werden. Und dabei waren ganz erhebliche
Widerstände seitens der Landwirte, deren Verbände und mißgünstiger
‚Naturschützer’ zu überwinden. |
Geradezu klassische
‚Lebenslinien’ sind die Flugrouten unserer Zugvögel. Rechts dargestellt sind die Flugrouten unserer Weißstörche. |
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Weniger ist aber bekannt, daß auch
viele Fledermausarten zwischen ihren Winterquartieren und ihren
Sommerlebensräumen ganz beträchtliche Entfernungen zurücklegen. Bereits vor
vielen Jahren hat das institut für artenschutz, an einem
der Wendepunkte der ‚Fledermaus-Lebenslinien’, das Projekt |
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gestartet. Die stets frostfreien
Bier- und Vorratskellern Frankens und des Thüringer Waldes z.B. bieten ihnen
seit vielen Generationen überlebenswichtigen Bedingungen. Der gelbe Kreis zeigt den theoretischen Wirkungsbereich des
Projektes für unsere größte heimische Fledermausart das ‚Große Mausohr’ |