Aller-Zeitung Gifhorner Zeitung .
Amtliches Kreisblatt für Gifhorn seit 1885.... 30.
Oktober 1989 |
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Paten
für kleine Fleckchen Natur gesucht
Institut für Artenschutz schafft vielerlei Biotope im
Wendland |
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Stoetze (lni) Schon mehr als 30 engagierte
Naturschützer besitzen inzwischen das Foto eines ungewöhnlichen Patenkindes:
etwa eines ehemaligen Ziegeleitümpels, einer Hecke oder feuchten Wiese. Sie
untertützen als sogenannte Biotop-Paten das Projekt: „Feuchtgebiete Wendland“, das vom gemeinnützigen
Institut für Artenschutz in Stoetze
(Kreis Uelzen) initiiert wurde. Die
Biotop-Patenschaften sind nur eine der unkonventionellen Ideen, mit denen der
„Einzelkämpfer“ in Sachen Naturschutz, Norbert Cambeis, für den Erhalt von
Flora und Fauna arbeitet. Der Bremer Cambeis
kam vor zehn Jahren ins Wendland und gründete im ehemaligen Bahnhof des
Dorfes Stoetze das Institut für Artenschutz.
Seitdem werden Lebensräume für bedrohte Tiere und Pflanzen
zurückerobert, indem durch zahlreiche
kleine „Trittstein-Biotope“ ein Netzwerk von Naturinseln inmitten
landwirtschaftlicher Nutzflächen geschaffen wird. |
Dabei geht es nicht
um spektakuläre Großprojekte, sondern oft nur um kleine Fleckchen Natur wie
Tümpel, Wiesen oder alte Obstbaumgärten, um die Ausbreitung von Tieren zu
fördern, die auf bestimmte Lebensbedingungen angewiesen sind. Cambeis kann
inzwischen eine ganze Reihe von „Trittsteinen“ vorweisen, wo die Natur wieder
Fuß gefaßt hat und wo sie auch sicher weiterexistiert. Die renaturierten
Flächen sind gekauft oder langfristig gepachtet, denn das gesamte Projekt
soll über Jahrzehnte laufen und insgesamt rund zwei Millionen Mark kosten.
Hilfe erhofft sich der ideenreiche Naturschützer Cambeis auch von weiteren
Biotop-Paten, die jährlich mehrere hundert Mark für ihr ‚Natur-Patenkind’
aufbringen können. Für den schmalen Geldbeutel sind dagegen die
Erlenpatenschaften gedacht, die für 30 Mark die Existenz eines Baumes in
Erlenbruchwäldern garantieren. Inzwischen ist der findige Bremer auch in
Bayern aktiv. In Franken bietet er „Bierkeller-Patenschaften“ an, mit
deren Hilfe Fledermäuse in nicht mehr benutzten unterirdischen Lagerhallen
ein geeignetes Winterquartier beziehen können. |