Allgemeine Zeitung

der Lüneburger Heide – Niedersächsisches Tageblatt ... 30. August 1989

Das Institut für Artenschutz sucht Mitstreiter:

Durch Patenschaften

Feuchtgebiete schützen

     az Stoetze. „Hiermit erkläre ich mich bereit, eine Pacht/ Pflege-Patenschaft im Rahmen des Projektes Feuchtgebiete Wendland zu übernehmen, und verpflichte mich zur Zahlung eines Betrages von (folgt ein Geldbetrag).

     Mit diesem Betrag möchte ich dem Institut für Artenschutz behilflich sein, schützenswerte Bereiche in den Landkreisen Uelzen, Lüneburg und Lüchow-Dannenberg durch Ankauf in Ihrem Fortbestand zu sichern“. So steht es in Urkunden und Verträgen, für die das Institut für Artenschutz, Gesellschaft zur Förderung des Naturschutzes, in Stoetze, wirbt, und Norbert Cambeis hofft, daß sich viele Bürger seinem Anliegen anschließen.

    Mit seinem Projekt „Feuchtgebiete Wendland“ möchte das Institut für Artenschutz ein Verbundsystem ökologischer Ausgleichsflächen schaffen, das den Bedürfnissen zahlreicher Lebensgemeinschaften Rechnung trägt.

    Sogenannte Trittsteinbiotope, wie Teiche, Quellbereiche, Feuchtwiesen, Bruchwälder und Tümpel, sollen Schutzbereiche verbinden, in denen durch höhere Flächenkonzentration größere ökologische Stabilität erzielt wird.

    Unter Berücksichtigung bereits bestehender Naturschutzgebiete und der Aktivitäten anderer Naturschutz-Organisationen möchte das Institut etwa 150 Flächen ankaufen oder durch langfristige Verträge „aus dem Markt nehmen“, sie einer Intensivnutzung entziehen. Die Flächen müßten dann nur noch gepflegt werden.

    

    Die Bemühungen des Institutes sind als Versuch zu sehen, den Arten, die mit den Menschen den gleichen Lebensraum teilen, „eine Brücke in eine Zeit zu bauen, die von mehr menschlicher Rücksicht und Vernunft in Bezug auf die Natur bestimmt wird“, so Cambeis. 15 Flächen mit etwa 18 Hektar Fläche sind inzwischen für die nächsten 15 bis 20 Jahre durch Ankauf (muß heißen Pacht) auf Dauer sichergestellt worden.

    So eine Patenschaft für eine Fläche könnte beispielsweise so aussehen, daß ein Interessent mit einem Betrag von 350 Mark pro Jahr die Pacht und Pflegekosten für eine Obstwiese von rund zwei Morgen Größe übernehmen könnte. „Artenvielfalt und Lebensqualität“, sagt Norbert Cambeis, der auch nicht gegen bestehende Umwelt- und Natur-schutzorganisationen agieren will, sondern einfach mithelfen möchte Arten da zu schützen, wo noch eine gewisse Vielfalt da ist.

      Das Institut ist eine gemeinnützige Einrichtung, die sich nur aus Spenden finanziert. Norbert Cambeis hofft, mit den Patenschaften weitere Flächen für den Naturschutz sicherstellen zu können. Wer Näheres wissen will, der sollte sich mit dem Geschäftsführer des Institut für Artenschutz in Stoetze, 05872 700 , im alten Bahnhofsgebäude in Verbindung setzen.

ifa - Presse