Coburger Tageblatt

10. Juni 1998

Es war einmal ein Biotop

Aber weil das Laichgewässer verfüllt wird, droht Anzeige

Ahlstadt  (joe)

 

Einen ökologischen und möglicherweise juristischen Skandal in Ahlstadt wittert Norbert Cambeis vom Institut für Artenschutz.

 

Die gemeinnützige Gesellschaft zur Förderung des Naturschutzes hat ihren Sitz in Bad Bevensen bei Bremen. Wie Cambeis gegenüber dem Tageblatt erläuterte, hatte er schon früher im Landkreis zu tun. Am Montag habe er sich bei Ahlstadt aufgehalten, um nach den Orchideenbeständen zu sehen.

Da ein Schwerpunkt des Institutes aber Amphibien seien, habe er bei dieser Gelegenheit auch „eines der wenigen Laichgewässer“ etwa 350 Meter nordöstlich von Ahlstadt besichtigt. Dabei stellte er fest, daß das Gewässer

 

„Weitgehend verfüllt ist“, obwohl solche Biotope durch das Bundesnaturschutzgesetz und die dort vorkommenden Amphibienarten durch die Bundesartenschutzverordnung geschützt seien. Er könne sich nicht vorstellen, daß die Verfüllung „mit rechten Dingen zugegengen“ sei und kündigte Strafanzeige an.

 

Dies teilte er auch dem Landratsamt mit, denn jetzt sollen nach seiner Vorstellung die zuständigen Naturschutzbehörden aktiv werden. Schließlich sei „die Vernichtung dieses wichtigen Lebensraumes in dieser Zeit der Fortpflanzung eine moralische Sauerei“. Weder die Untere Naturschutzbehörde, noch die Gemeindeverwaltung Meeder waren gestern nachmittag für eine Stellungnahme zu errreichen.

ifa - Presse