FREIZEIT REVUE  30. Oktober 1986

Heinz Sielmanns Seite für ein besseres Leben

DIE GRÜNE TAT

 

 

 

Was hier noch aussah wie eine Baustelle, entwickelte sich schon bald zum Rückzugsgebiet für bedrohte Arten

 

 

 

 

 

Wollen Sie mehr über die Initiative wissen? Telefon 05872 700

 

 

 

Wenn Sie irgendwo einem solchen Frosch begegnen, sollten Sie ihm ruhig das Maul stopfen – mit Bargeld! Das

 

Institut für Artenschutz

finanziert mit diesen Spenden den Ankauf von Naturoasen, in denen Tiere und Pflanzen überleben.

 

„Tümpel zu kaufen

oder zu mieten gesucht“

 

Mit den Methoden modernsten Managements versucht Norbert W. Cambeis, Kaufmann von Beruf, bei der Rettung der Natur im Wendland (Niedersachsen) zu helfen.

Längst ist ihm klar geworden, daß es wohl niemanden mehr gelingen kann, große zusammenhängende Gebiete vor der Bedrohung durch Über-düngung und Bebauung zu bewahren. Darum hat er sich entschlossen, wenigstens die letzten Oasen, sogenannte „Trittstein-Biotope“ zu erhalten.

 

 

So inseriert sein Institut für Artenschutz in den verschiedenen Zeitungen: „Tümpel zu kaufen oder zu mieten gesucht“. Auf diese Weise hofft Cambeis, 150 Biotope zu retten. Auf pfiffige Art und Weise sammelt der Naturfreund Geld für sein ehrgeiziges Projekt. So stellt er in Ämtern und Geschäften tönerne Spendenfrösche auf, deren Mäuler von naturliebenden Bürgern gern gestopft werden. Und an Firmen wie Privatleute appelliert Cambeis, Patenschaften zu übernehmen. Da gibt es Menschen, die bereit sind, 15 Jahre lang die Kosten für Pacht und Pflege zu übernehmen. Andere kaufen gleich eine ganze Fläche oder stellen Geld für den Teilerwerb zur Verfügung. Kommt die Übernahme von Tümpeln, Überschwemmungsbereichen und Feuchtwiesen nicht zustande, bemüht sich der Ein-Mann-Unternehmer Cambeis, sie als Naturdenkmal unter behördlichen Schutz zu stellen.

Doch erfahrungsgemäß ist der Ankauf der schnellere Weg – Behördenmühlen mahlen bekanntlich langsam.

ifa - Presse