Landeszeitung Für die Lüneburger Heide –
Niedersächsisches Tageblatt ... Lüneburg, 25. Juli
1998 |
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Norbert
Cambeis schützt Feuchtgebiete im Osten der Heide Paten
für die Natur gesucht |
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rei Stoetze. Es begann vor mehr als zwei Jahrzehnten
mit der Rotbauchunke. Ihren Schutz hatte sich der Bremer Norbert Cambeis auf
die Fahnen geschrieben, und das führte ihn in den Osten der Lüneburger Heide.
Dort suchte er die Gewässer nach der seltenen Unke ab, kartierte ihre
Lebensräume und begann sie zu schützen.
Aber längst geht es nicht mehr nur um Unkenschutz, das Projekt
„Feuchtgebiete Wendland“ ist vielmehr ein umfassendes Schutzkonzept für
Amphibien ebenso wie etwa für Vögel vom Neuntöter bis zur Nachtigall. Eine hohe sechsstellige Summe dürfte der
Bremer Kaufmann und Landschaftsplaner schon in seine vielen
Naturschutzprojekte investiert haben, aber natürlich sucht er auch
Mitstreiter. Dafür hat er das „Institut für Artenschutz“ initiiert, eine
gemeinnützige Gesellschaft zur Förderung des Naturschutzes. Wer jetzt diese
Gesellschaft unterstützen möchte, kann das durch Spenden auf das Konto Volksbank Uelzen-Salzwedel
Kto 145 13000 BLZ 25862292
machen. Möglich sind zum
Beispiel Biotop-Patenschaften mit der Übernahme der Kaufsumme und der
Pflegekosten für ein Biotop, die Übernahme von Pacht- und Pflegekosten für
bestimmte Flächen oder auch die |
Kostenübernahme für
eine gezielte Artenschutzmaßnahme. Und last not least
hat der rührige Cambeis auch noch die Fördergemeinschaft für Biotop- und
Artenschutz „TERRA VITAE“ gegründet, mit rund fünfzig Mitgliedern im gesamten
Bundesgebiet. Der Mitgliedsbeitrag
beträgt hundert Mark jährlich. Was Cambeis mit dem
Institut für Artenschutz zwischen Uelzen, Dahlenburg und der Elbe schon auf
die Beine gestellt hat, ist sehenswert. Eine ganze Reihe von
Trittstein-Biotopen wurden entweder gekauft oder gepachtet. Die kleinsten gerade
tausend Quadratmeter groß, andere bis zu 18 Hektar. Immer wieder gelang es
ihm, dafür auch Sponsoren zu begeistern, außerdem „ist die Zusammenarbeit mit
dem Landkreis Uelzen wirklich gut“. Cambeis legt dort
Tümpel und Streuobstwiese an, aber es werden auch interessante alte
Landschaftstrukturen erhalten – Hecken beispielsweise: Es geht um die
Erhaltung der landschaftlichen Vielfalt“,
sagt der 61jährige. Mit berechtigtem
Stolz zeigt er dem Gast seltene Orchideen oder macht ihn auf Laubfrösche
aufmerksam, die gut getarnt Sonnenbäder auf den Brombeer-sträuchern nehmen. |
Damit demonstriert
er zugleich, daß die „Erhaltung der natürlichen Artenvielfalt auch
Lebensqualität für den Menschen bedeutet“, wenn er abseits von Lärm und Streß
auf Entdeckungsreise in die Natur gehen kann. Es sind keine
spektakulären Großprojekte, eher kleine grüne Inseln der Natur inmitten von
landwirtschaftlich intensiv genutzten Flächen, um die es dem Bremer geht. Cambeis betreut die Biotope
von Stoetze aus, einem klitzekleinen Dorf bei Bad Bevensen. Dazu zwingen ihn
schon die notwendigen Pflege- und Erhaltungsmaßnahmen. Hier hat der
engagierte Naturschützer den ehemaligen Bahnhof erworben und sich darin
bescheiden, aber wohnlich eingerichtet: „Meine Frau und ich stellen keine
großen Ansprüche. Das ist hier wie am Ende der Welt, aber ich wohne da
furchtbar gern“. |