Weser
Kurier 20.
September 2006 |
||||
Norbert
W. Cambeis gründete vor 30 Jahren Institut für Artenschutz |
||||
Von
unserem Mitarbeiter Thomas
Andre Bremen. Vielleicht
ist Norbert W. Cambeis ein wenig misstrauisch geworden, weil der Mensch doch
nie aufhören wird, die Natur zerstören.
„Wir müssten so
unendlich viel |
„Wahrscheinlich hätte ich offensiver für das
Artenschutz-Anliegen werben müssen“, sagt Cambeis. Er sucht derzeit einen
Nachfolger als Instituts-Geschäftsführer: Einen, der dem Anliegen vielleicht
gerade durch eine ent-schiedenere Öffentlichkeitsarbeit neue Im-pulse gibt.
Was er mitbringen muss: viel Idea- |
|||
mehr tun, um den Planeten zu ret- ten“, warnt
er. Cambeis hat vor 30 Jahren in
Bremen das Institut für Artenschutz
gegründet. Der
69-Jährige war erfolgreich in den drei Jahrzehnten seiner Tä- tigkeit. Der gebürtige Nordhesse hat für gewisse
Zeitspannen Bre- men den Rücken
gekehrt. Vor 25 |
BEGEGNUNG IN DER HANSESTADT |
lismus
und Geld. Cambeis
ist 1964 nach Bremen gezogen, nachdem er bereits von 1958 bis 1960 als
Maschinenassis-tent auf der MS „Tilo von Wilmowsky “ mit Heimathafen Bremen zur
See fuhr. „Technisch war ich immer sehr interessiert, die Neigung hatte
ich vom Vater“, er- |
||
Jahren hat Cambeis den ehemaligen Bahnhof Stoetze
bei Uelzen gekauft. Nach und nach erwarb oder pachtete er immer mehr Areale,
die so der herkömmlichen landwirt-schaftlichen Nutzung entzogen wurden. Er
hat damit Flora und Fauna geschützt. Nach und nach hat Cambeis ein Reservoir
mit einer Größe von 300.000 Quadratmetern ge-schaffen. Ein stattliches
Biotop, in dem unter anderem die seltene Rotbauchunke wächst.
Cambeis, der von Hause aus Kaufmann ist, hat in den langen Jahren auf
dem Land immer unterschiedliche Schwerpunkte in seiner Arbeit
gesetzt. „Ich habe
mehrere Artenschutzmaßnahmen ergriffen“, berichtet Cambeis, der
Geschäftsführer des Instituts und gleichzeitig Vorsitzender des
Förder-vereins „Terra Vitae“ ist. Er hat gerade in Bremen Mitstreiter gesucht
und gefunden. Banker, Unternehmer – Cambeis hat bei vielen Überzeugungsarbeit
geleistet. Am meisten Geld hat freilich er selbst in sein Projekt gesteckt. Geld,
das er als Landschaftsplaner und ökologischer Berater von Firmen verdient
hat. |
innert sich Cambeis, der unter anderem für
die Flugtechnischen Werke Bremen
arbeitete. Irgendwann kam eine Wandlung: Von einem, der rechnen konnte und
genau wusste, an welchem Schräubchen er zu drehen hatte, wurde er zu
jemandem, der sich bestens mit Landschaftsstrukturen auskannte. Er legte
Streuobstwiesen und einen Tümpel für Frösche an. „Das war
damals die Zeit, wo gesellschaftlich der Umweltschutz ins Blickfeld rückte“.
Erklärt Cambeis. Er hat kleine grüne Inseln geschaffen, in der die Gesetze
der Natur regieren und kann nun stolz auf sein Lebenswerk zurückschauen.
Gleichwohl ist er ein bisschen skeptisch – aber nie resignativ, was das Verhältnis
der Erdbewohner zu ihrem Planeten angeht. „Die Erde wird die Menschen
überleben“, behauptet Cambeis. Cambeis ist ein Warner, der dazu beigetragen
hat, die Natur zu schützen. >Informationen zum Institut für Artenschutz und
zum Verein „Terra Vitae“ im Internet unter www.biotope.de. |
|||
Anmerkung von Norbert W. Cambeis Der obige Artikel basiert auf einem Gespräch, das
ich am 05. September 2006 mit dem Verfasser dieses Artikels in Bremen führte.
Mißverständnisse, Mißdeutungen und recht unterschiedliche Prioritäten gehören
zum Wesen menschlicher Kommunikation. Das hat jeder zu berücksichtigen, der
sich auf Gespräche einläßt. Einige Passagen bedürfen daher der Klarstellung
oder Korrektur: Es kommt mir nicht darauf
an, den Planeten zu retten. Das ist menschenunmöglich ! Ich habe Bremen nie den
Rücken gekehrt ! Auch nicht zeitweise ! Der Bahnhof ist Eigentum
von Frau Schwiebert. Bremerin und Mitgründerin von TERRA VITAE Es handelt sich bei den
gekauften Flächen um eine Vielzahl unterschiedlichster Biotope ! Die Rotbauchunke hat für
bestimmte Biotop-Typen allenfalls Indikatorfunktion ! Es hat bei mir persönlich
keine Wandlung gegeben. Die Naturverbundenheit lag in der Wiege ! Es wurden dutzende unterschiedlicher
Gewässer angelegt ! Stolz ist eine Empfindung,
die mir völlig fehlt ! Ich bin kein Warner – ich
bin ein mit bescheidenen Mitteln agierender Realist ! |
||||